Schützenverein Nöpke

Schützenverein Nöpke e.V. seit 1924

Chronik Schützenfest / Erntefest

Es heißt weiter in der Satzung: "Der Verein will durch die Pflege traditionsgebundener Heimatfeste die Geselligkeit pflegen und die Dorfgemeinschaft fördern."

Dieses gelingt mit dem Nöpker Schützenfest sicher besonders gut. Denn noch immer ist es der Höhepunkt unter den Dorffesten. An diesen Tagen fühlen sich die Nöpker wie eine große Familie, die für ein paar Tage den Alltag vergessen und einfach nur fröhlich sein will.

Das Schützenfest

Traditionsgemäß findet das Schützenfest von jeher zu Pfingsten statt. Zu Anfang wurde es am 2. Pfingsttag und dem darauffolgenden Dienstag gefeiert. Im Protokollbuch ist immer vom "3. Pfingsttag" die Rede. Auf Anfrage, ob es denn früher vielleicht einen 3. Pfingsttag gegeben habe, war die Antwort: "Für die Nöpker schon." Der Vorteil bestand an diesem Dienstag darin, daß die Nöpker dann unter sich waren. Später verlegte man das Schützenfest dann auf den Samstag vor Pfingsten und den 1. Pfingsttag, wo es heute noch gefeiert wird.

Das Schützen- bzw. Erntefest wurde im jährlichen Wechsel zwischen den beiden Gaststätten des Dorfes ausgerichtet. Als 1979 der Dorfkrug seine Pforten schloß, richtete Karl Wippermann diese Feste allein aus. 1985 gab Karl Wippermann diese Veranstaltungen ab, die nun in der Sandkuhle stattfanden. Festwirt war und ist heute noch Christa Scharnhorst aus Borstel.

Stets war man bemüht, die Feste wieder in das Dorf zurückzuverlagern. Schließlich entstand die Idee, wenigstens das Erntefest auf der Host, dem Kern des Dorfes, zu feiern. Dieses brachte jedoch Probleme mit sich, nachdem man seit 1991 eine Disco dem Erntefest vorausgehen lässt, um die Vereinskasse aufzubessern. Für die Anwohner und besonders die Altenheimbewohner war die Lärmbelästigung doch zu groß, so dass man 1992 endgültig in die Sandkuhle "umzog".

Der Zeltauf- und -abbau wurde lange Zeit von einer Abordnung des Vereins durchgeführt. Das Kassieren des Eintrittsgeldes wird unter den Herren in alphabetischer Reihenfolge vorgenommen.

Zur Musik, die ja einen wesentlichen Teil der Feste ausmacht, ist noch etwas Bemerkenswertes zu sagen: Seit Gründung des Vereins bis zum Jahre 1987 hat die Kapelle Behrens aus Laderholz auf den Schützen- und Erntefesten sowie auf den Bällen gespielt. 1932 wird protokolliert: "Die Kapelle Behrens erhält je Tag mit 8 Mann 96,-- DM und 1 Flasche Steinhäger.

1987 spielte übergangsweise dann die Kapelle Hahn aus Hagen, von 1989 bis 1993 die Kapelle Riekenberg aus Laderholz. 1993 spielte erstmals zum Erntefest die Kapelle "Happy Musik" unter der Leitung von Andreas Klar aus Nöpke. Sie unterhielten die Schützen- und Erntefeste bis 1999. Ab 2000 wurde dann die Kapelle Let's Dance engagiert.

Seit 1991 begleitet die Nöpker Schützenkapelle nachmittags den Umzug musikalisch durch das Dorf und spielt anschließend bis zur Abendbrotpause auf dem Zelt zum Tanz auf.

Lange Jahre hat der Schausteller Thiliant aus Celle den Schützenplatz belebt, bis er ausgerechnet zur 75-Jahr-Feier nicht erschien. Kurzfristig wurde der Schausteller Mehlbert angeheuert, der bis heute noch die Buden stellt. Zwischenzeitlich hat auch er die Nöpker im Stich gelassen; kurzerhand wurde von Christa Scharnhost daraufhin eine Süßigkeitenbude organisiert. Seit 2004 hat nicht mehr der Schützenverein, sondern die Festwirtin für den Schausteller zu sorgen.
In den Nachkriegsjahren hatte Frau Bettina Bode einen kleinen Süßigkeitenstand auf dem Festplatz.

Der Ablauf des Schützenfestes: - Er ist in all den Jahren stets gleich geblieben: Am 1. Tag treffen sich die Vereinsmitglieder um 14.00 Uhr zum Ausmarsch durch das Dorf. Zunächst wird zum alten König gegangen, wo diesem noch einmal für seine Amtstätigkeit gedankt wird. Ein schöner Brauch war auch, dass, als die Schule noch Bestandteil des Dorfes war, die Schulkinder abgeholt wurden und geschlossen mit marschierten. Dann wird der neue König abgeholt, der dann in Begleitung seiner beiden Ehrendamen den Zug anführt. Seit einigen Jahren wird auf dem Rückweg zum Zelt bei der Damenkönigin Halt gemacht, wo ein kleiner Umtrunk stattfindet.

Auf dem Zelt werden dann die Preisträger proklamiert, anschließend folgen die Ehrentänze. Danach geht man zum gemütlichen Teil über, der nach der Abendbrotpause bis in die Morgenstunden fortgesetzt wird.

Der 2. Tag beginnt mit dem traditionellen "Katerfrühstück". Dann folgt der Höhepunkt des Schützenfestes, das Annageln der Scheiben. Zunächst wird gemeinsam zum Kinderkönig marschiert, um die Kinderscheibe anzunageln. Hier gibt es Brause und Süßes für die Kinder und "Kurze" für die Erwachsenen.

Beim König hat sicherlich schon so manch einer seine persönlichen Erfahrungen mit der Bowle gemacht, die von freiwilligen Helfern des Königs eimerweise an das feiernde Volk ausgeschenkt wird. Werden die Becher knapp, wird auch schon einmal ein Schluck aus der Kelle genommen.

Allerhand Unsinn wird veranstaltet. Die männlichen Jugendlichen verkleiden sich in Anspielung auf den König, die "Mädels" denken sich für die Königin etwas aus; ein eigens gedichtetes Lied darf nicht fehlen.

Wenn der Festzug dann endlich wieder auf dem Zelt ankommt - nicht mehr ganz so geordnet wie beim Abmarsch - wird fröhlich weiter gefeiert, wieder mit der Unterbrechung einer Abendbrotpause bis in die späten Nachtstunden.

Glücklicherweise ist es in all den Jahren während des Umzuges nie zu größeren Zwischenfällen gekommen. Dieses sollte sich jedoch im Jahre 1997 ändern. Wahrscheinlich bezeichnend für die heutige Zeit hat sich ein Bürger in seiner Ruhe gestört gefühlt und die Polizei auf den Plan gerufen. Auch im Jahre 2000 musste der Schützenverein Tierarztkosten übernehmen, da einige Pferde angeblich durch den Lärm krank geworden waren.

Wer meint, der Nöpker hätte nach 2 Tagen Schützenfest jetzt genug, der irrt. Denn nicht selten wird ein Grund gefunden, um einen dritten Tag anzuhängen, sei es das Umnageln einer alten Scheibe oder auch nur die Nachfeier beim Schützenkönig.

Das Erntefest

Das Erntefest findet stets am 1. Wochenende im Oktober statt. Es beginnt mit dem Umzug durch das Dorf, wobei festlich geschmückte Erntewagen den Zug begleiten. Wie beim Schützenfest, wurden in früheren Jahren die Schulkinder und zusätzlich die Erntekrone abgeholt. Diese wird heute von der Jugend, die die Krone gebunden hat, auf dem Erntewagen mitgeführt. Anschließend erfolgt das feierliche Hochziehen der Erntekrone; die Kapelle spielt dazu den Choral: "Nun danket alle Gott".

Das Erntefest wurde in den ersten Jahren an 2 Tagen gefeiert, bis man es 1957 auf einen Tag reduzierte. Zunächst fand es an einem Sonntag, später dann am Samstag statt. Seit 1991 geht Freitag eine Disco voraus.

Das Getreide zum Binden der Erntekrone besorgt der amtierende Schützenkönig, der auch die Räumlichkeiten zum Binden stellt. Die Erntekrone verblieb dann bis zum nächsten Erntefest im Besitz des Königs. Da dieser nicht immer den Platz dafür hat, hängt sie jetzt, seitdem Heinfried Niemeyer 1990 die Scheibe hatte, dort.

  • 2022