Da anfangs wegen Geldmangels noch kein fester Schießstand errichtet werden
konnte (die Inflation hatte erst im Gründungsjahr ihr Ende gefunden), wurde
zunächst an verschiedenen Stellen des Ortes das Schießen durchgeführt.
Zuerst wurde mit Luftgewehr, später auch mit Kleinkaliber geschossen.
Bei den heutigen Sicherheitsvorschriften ist nur schwer vorstellbar, wie
dieses vor sich ging:
So wurde auf dem Weg "bi Knost Lanne" (heute Schwarzer Moorweg) geschossen,
später auf der heutigen Wendener Straße, damals noch unausgebaut, außerdem
in der Bullenwiese, heute Freibad. Das Prinzip war einfach: Es wurde ein
Fuder Sand abgekippt, vor dem die Scheibe befestigt wurde. Zwei Mann standen
in gebührendem Abstand zur Scheibe, um die geschossene Ringzahl zu ermitteln.
Benutzt wurde eine 12-Ring-Scheibe, während es sich heute um eine
10-Ring-Scheibe handelt. Dazu setzte man sich rücklings auf einen Stuhl;
die Lehne stützte das Gewehr.
Schoß nun jemand eine 12 (enen 'Knop'), so wurde ein Hut vor die Scheibe
gehalten, um den Schützen davon in Kenntnis zu setzen. Man munkelt, daß
oftmals der Schützenkönig vorher schon feststand.
So trug es sich z. B. 1924 zu, dass Fritz Fricke mit seinem Heuwagen an der
Bullenwiese vorbeikam und zum Schießen angehalten wurde. Er sträubte sich
erst, denn er meinte, er könne gar nicht schießen. Doch er sollte sich
irren. Der "Schiebenkieker" - in diesem Jahr war es Richard Jürgens - hielt
seinen Hut dreimal hoch, und der Schützenkönig war ermittelt.
Der erste feste Schießstand in den Heidbergen wurde erstellt, wobei es sich lediglich um einen Schuppen als Unterstand für den Schützen handelte. Auch Blenden gab es noch nicht.
Kriegsbeginn. Nach Beendigung des Krieges hatten die Besatzungsmächte jeglichen Umgang mit Feuerwaffen verboten. Doch die Nöpker wussten sich zu helfen...
Erste Nachkriegsschützenfest. Der König wurde wie folgt ermittelt: In der Wiese neben der Schule (heute Am Rotdorn) hat man eine Scheibe aus Sägespäne in das Gras gemalt. Nun wurde auf dem Schulhof Aufstellung genommen und über die Hecke, die den Schulhof von der Wiese trennte, ein Holzstück geworfen, das in etwa die Form einer Stielhandgranate hatte. Man musste also werfen, ohne das Ziel vor Augen zu haben. Nach einem Wurf wurde das Holzstück von der Gegenseite wieder zurückgeworfen, und der Nächste war an der Reihe. Wer dem Mittelpunkt am nächsten kam, war Schützenkönig. Diese Veranstaltung fand großen Anklang, denn in den schweren Nachkriegsjahren war man froh über jede Abwechslung. In diesen Jahren war es besonders wichtig, den richtigen zum Schützenkönig auszugucken, nämlich jemanden, der auch willens war, vor dem Schützenfest nächtelang Schnaps zu brennen. 1948 wurde Willi Rathke Schützenkönig.
Es fand wieder ein erstes Schießen statt, zunächst noch mit Luftgewehr bei Heusmann, da der alte Schießstand verfallen war. Pokal- und Preisschießen wurden deswegen noch ausgesetzt.
Am 3.Juni wird auf Initiative des 1. Vorsitzenden Heinrich Helfers die Fortführung des Schützenvereins beschlossen.
wurde der Beschluss gefasst, wieder mit 'KK-Büchsen' zu schießen. Dieses musste von den Besatzungsmächten genehmigt werden. Von einem Wiederaufbau des Schießstandes musste wegen leerer Kassen (1948 hatte erst die Währungsreform stattgefunden) noch Abstand genommen werden.
Man errichtete deshalb zunächst einen provisorischen Schießstand in der Sandkuhle. Dazu wurde auf dem Weg Aufstellung genommen und in die Sandwand geschossen.
Der alte Schießstand in den Heidbergen wurde wieder aufgebaut. Dabei handelte es sich um einen Unterstand für die Schützen. Die Scheibe war auf einer Art Schiene befestigt, wurde nach einem Satz von den beiden Männern, die in der Nähe der Scheibe saßen, zur Seite weggezogen und anschließend durch einen 'Läufer' nach vorn zur Auswertung gebracht. Die Scheiben waren jetzt mit einer laufenden Nummer versehen. Gesessen hat man im Freien. Gab es einmal Regen, wurde eine Plane über die Tische gespannt.
Dazu ein Auszug aus dem Protokollbuch: Im Jahre 1959 konnte nur ein Probeschießen stattfinden, da wegen großer Dürre die Brandgefahr im Wald zu groß war.
Ein neues Kleinkaliber wurde angeschafft.
Erstmals wurde ein Jugendschießen zum Erntefest durchgeführt.
Ausstattung des Schießstandes mit Blenden, um mehr Sicherheit zu erreichen. Des Weiteren wurde der Fußboden befestigt.
In diesem Jahr legte man das Königsschießen erstmals auf den Himmelfahrtstag, wo es heute noch stattfindet.
Anschaffung eines neuen Luftgewehr. Das übungsschießen mit Luftgewehr fand bei Bunselmeyer statt.
wurde ein neuer Schießstand errichtet: Es erfolgte die Aufschüttung eines Walles, der Ausbau eines Aufenthaltsraumes an der Ostseite sowie ein Anbau an der Nordseite als Schießraum. Auch entstanden 2 Toiletten, ca. 20 m vom Hauptgebäude entfernt. Viele können sich sicher noch an das Häuschen mit den 2 Herzen erinnern.
Der Neubau des Schießstandes wurde mit Hilfe der Patenkompanie der Bundeswehr, der PzPiKp 30 aus Langendamm unter der Leitung von Hauptfeldwebel Klitzke, im Rahmen einer Feldübung kostenlos durchgeführt. Dieter Klitzke muss hier besonders erwähnt werden, da er bis heute dem Nöpker Schützenverein die Treue gehalten hat. 1992 wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.
Ohne die vielen geleisteten Arbeitsstunden durch die Vereinsmitglieder hätte der Schießstandbau jedoch sicher nicht durchgeführt werden können. Die Material- und sonstigen Kosten wurden durch eine Umlage von 15,-- DM pro Mitglied, einem Zuschuss von der Gemeinde und Spenden gedeckt. Diese Umlage ist übrigens der Anlas gewesen, bei Neueintritten in den Verein 15,-- DM Eintrittsgebühr zu erheben.
Auf der Generalversammlung wurden Heinrich Homann, Heinrich Helfers und Dieter Homann geehrt, weil sie den Schießstand mit 2 elektrischen Zuganlagen ausgestattet hatten.
Des Weiteren wurde eine Blende zum Stehend-Freihändig-Schießen eingebaut.
2 neue KK-Gewehre angeschafft, 1977 kam ein weiteres hinzu.
Beschlossen wurde, den Schießstand zu erweitern. Manfred Kettner erklärte sich bereit, die Bauleitung zu übernehmen. Es konnte eine Bürobaracke von der Kali Chemie erworben werden, die zu einem Luftgewehr- und Aufenthaltsraum umgebaut wurde. Des Weiteren entstanden eine Küche und Toiletten, und der alte Schießraum wurde renoviert.
Wieder wurden viele Arbeitsstunden von den Schützen geleistet. Besonders hervorzuheben ist jedoch auch der große Einsatz von Manfred Kettner. Besonders erwähnt werden müssen jedoch auch Heinrich Homann und Fritz Brinkmann, die so manche Stunde während dieser Zeit auf dem Schießstand verbracht haben.
Günter Homann übernimmt den Ausschank im Schützenhaus.
Am 13.9.86 fand die Schützenhauseinweihung statt. Es waren 150 Gäste geladen. Manfred Kettner übergab feierlich den Schlüssel an den Vorsitzenden Erich Schulz.
Die Damen beschlossen, in alphabetischer Reihenfolge die Reinigung des Schützenhauses zu übernehmen. Zur Pflege der Außenanlage wird unter den Herren einmal im Jahr zum Schießstandmühen aufgerufen.
Dr. Hillebrandt schenkte dem Verein sein KK-Gewehr, das ihm, wie er sagte, oft eine '10' beschert hat, wenn er im richtigen Moment abgedrückt habe.
Zudem richtete der Schützenverein erstmals zu Ostern ein Ostereierschießen aus, mit dem die Kyffhäuser-Kameradschaft im Jahr zuvor begonnen hatte. Dieses sollte nun weiterhin in jährlichem Wechsel mit der Kyffhäuser-Kameradschaft betrieben werden.
Im selben Jahr stiftete Martin Kellner dem Verein 2 Luftgewehre und ein Saxophon für die Kapelle. Heinz Reinfeld hat ein Teilermessgerät hergestellt.
Erstmals ein Schießen um die Würde eines Winterkönigs/-königin statt. Teilnehmen können alle ehemaligen bzw. amtierenden Könige/Königinnen.
Fußboden im Schützenhaus wurde erneuert und eine Heizung sowie ein Telefon installiert.
Die Generalversammlung beschloß, einen Luftgewehrstand an das Schützenhaus anzubauen.
Zum 75-jährigen Bestehen des Schützenvereins spendet Günter Scharnhorst für die Jugend eine Armbrust.
Der Aufenthaltsraum und Küche wurden renoviert, eine neue Küchenzeile installiert. Das Schützenhaus erhält einen neuer Zaun und eine rustikale Bank. Neue Kugelfänge wurden angebracht.
Erstmals wird ein Vereinsmeister ermittelt; in diesem Jahr ist es Melanie Wenke.
Helmut Homann aus den USA spendet eine Statue zum Pokalschießen in Form von 2 kämpfenden Hirschen. Diese geht im ersten Jahr an Ralf Sieber.
Vergleichsschießen mit der Reservistenkameradschaft Langendamm.
Erstmals wird eine Seniorenscheibe alternativ zur Königsscheibe/Damenkette angeboten, die Resonanz ist eher gering. Elektrische Zuganlagen für Luftgewehrstände und neue Tische wurden installiert. Nach dem Amoklauf eines Schülers in Erfurt mit der Waffe seines Vaters wird das Waffengesetz verschärft, das große Auswirkungen auf die Schützenvereine hat.
wurden zwei neue Luftgewehre mit Gasdruck angeschafft, die alten wurden über Fa. Hagedorn verkauft. Da Richard Plinke verstorben ist, werden die Scheiben zum Schützenfest erstmals durch Falko Wolf angefertigt.
In das Schützenhaus wird eingebrochen und unter anderem die Armbrust gestohlen. Die Pflasterung am Schützenhaus wird erneuert. Cord Wegener-Rabe fertigt einen neuen Schriftzug über der Eingangstür an.
Aus Anlass des 80-jährigen Bestehens des Schützenvereins und 30-jährigen Bestehens der Damenriege werden eine neue Königskette und eine neue Damenkette angeschafft.
Der kleine Raum im Schützenhaus wird renoviert: Es erfolgt ein Durchbruch zum Abstellraum, der die Küche aufnehmen soll, die Theke dient als Trennung. Außerdem wird die Decke entfernt, um mehr Raumhöhe zu gewinnen, neue Fenster und Türen werden eingebaut. Die Zeichnung dafür hat Thomas Völkel erstellt. Ein Kaminofen soll zusätzlich für Gemütlichkeit sorgen.