Schützenverein Nöpke

Schützenverein Nöpke e.V. seit 1924

Chronik Schießbetrieb

Da anfangs wegen Geldmangels noch kein fester Schießstand errichtet werden konnte (die Inflation hatte erst im Gründungsjahr ihr Ende gefunden), wurde zunächst an verschiedenen Stellen des Ortes das Schießen durchgeführt. Zuerst wurde mit Luftgewehr, später auch mit Kleinkaliber geschossen. Bei den heutigen Sicherheitsvorschriften ist nur schwer vorstellbar, wie dieses vor sich ging:
So wurde auf dem Weg "bi Knost Lanne" (heute Schwarzer Moorweg) geschossen, später auf der heutigen Wendener Straße, damals noch unausgebaut, außerdem in der Bullenwiese, heute Freibad. Das Prinzip war einfach: Es wurde ein Fuder Sand abgekippt, vor dem die Scheibe befestigt wurde. Zwei Mann standen in gebührendem Abstand zur Scheibe, um die geschossene Ringzahl zu ermitteln. Benutzt wurde eine 12-Ring-Scheibe, während es sich heute um eine 10-Ring-Scheibe handelt. Dazu setzte man sich rücklings auf einen Stuhl; die Lehne stützte das Gewehr.
Schoß nun jemand eine 12 (enen 'Knop'), so wurde ein Hut vor die Scheibe gehalten, um den Schützen davon in Kenntnis zu setzen. Man munkelt, daß oftmals der Schützenkönig vorher schon feststand.
So trug es sich z. B. 1924 zu, dass Fritz Fricke mit seinem Heuwagen an der Bullenwiese vorbeikam und zum Schießen angehalten wurde. Er sträubte sich erst, denn er meinte, er könne gar nicht schießen. Doch er sollte sich irren. Der "Schiebenkieker" - in diesem Jahr war es Richard Jürgens - hielt seinen Hut dreimal hoch, und der Schützenkönig war ermittelt.

  • 1929

    Der erste feste Schießstand in den Heidbergen wurde erstellt, wobei es sich lediglich um einen Schuppen als Unterstand für den Schützen handelte. Auch Blenden gab es noch nicht.

  • 1939

    Kriegsbeginn. Nach Beendigung des Krieges hatten die Besatzungsmächte jeglichen Umgang mit Feuerwaffen verboten. Doch die Nöpker wussten sich zu helfen...

  • 1948

    Erste Nachkriegsschützenfest. Der König wurde wie folgt ermittelt: In der Wiese neben der Schule (heute Am Rotdorn) hat man eine Scheibe aus Sägespäne in das Gras gemalt. Nun wurde auf dem Schulhof Aufstellung genommen und über die Hecke, die den Schulhof von der Wiese trennte, ein Holzstück geworfen, das in etwa die Form einer Stielhandgranate hatte. Man musste also werfen, ohne das Ziel vor Augen zu haben. Nach einem Wurf wurde das Holzstück von der Gegenseite wieder zurückgeworfen, und der Nächste war an der Reihe. Wer dem Mittelpunkt am nächsten kam, war Schützenkönig. Diese Veranstaltung fand großen Anklang, denn in den schweren Nachkriegsjahren war man froh über jede Abwechslung. In diesen Jahren war es besonders wichtig, den richtigen zum Schützenkönig auszugucken, nämlich jemanden, der auch willens war, vor dem Schützenfest nächtelang Schnaps zu brennen. 1948 wurde Willi Rathke Schützenkönig.

  • 1949

    Es fand wieder ein erstes Schießen statt, zunächst noch mit Luftgewehr bei Heusmann, da der alte Schießstand verfallen war. Pokal- und Preisschießen wurden deswegen noch ausgesetzt.

  • 1950

    Am 3.Juni wird auf Initiative des 1. Vorsitzenden Heinrich Helfers die Fortführung des Schützenvereins beschlossen.

  • 1952

    wurde der Beschluss gefasst, wieder mit 'KK-Büchsen' zu schießen. Dieses musste von den Besatzungsmächten genehmigt werden. Von einem Wiederaufbau des Schießstandes musste wegen leerer Kassen (1948 hatte erst die Währungsreform stattgefunden) noch Abstand genommen werden.

    Man errichtete deshalb zunächst einen provisorischen Schießstand in der Sandkuhle. Dazu wurde auf dem Weg Aufstellung genommen und in die Sandwand geschossen.

  • 1953

    Der alte Schießstand in den Heidbergen wurde wieder aufgebaut. Dabei handelte es sich um einen Unterstand für die Schützen. Die Scheibe war auf einer Art Schiene befestigt, wurde nach einem Satz von den beiden Männern, die in der Nähe der Scheibe saßen, zur Seite weggezogen und anschließend durch einen 'Läufer' nach vorn zur Auswertung gebracht. Die Scheiben waren jetzt mit einer laufenden Nummer versehen. Gesessen hat man im Freien. Gab es einmal Regen, wurde eine Plane über die Tische gespannt.
    Dazu ein Auszug aus dem Protokollbuch: Im Jahre 1959 konnte nur ein Probeschießen stattfinden, da wegen großer Dürre die Brandgefahr im Wald zu groß war.

  • 1955

    Ein neues Kleinkaliber wurde angeschafft.

  • 1957

    Erstmals wurde ein Jugendschießen zum Erntefest durchgeführt.

  • 1959

    Ausstattung des Schießstandes mit Blenden, um mehr Sicherheit zu erreichen. Des Weiteren wurde der Fußboden befestigt.
    In diesem Jahr legte man das Königsschießen erstmals auf den Himmelfahrtstag, wo es heute noch stattfindet.

  • 1960

    Anschaffung eines neuen Luftgewehr. Das übungsschießen mit Luftgewehr fand bei Bunselmeyer statt.

  • 1967

    wurde ein neuer Schießstand errichtet: Es erfolgte die Aufschüttung eines Walles, der Ausbau eines Aufenthaltsraumes an der Ostseite sowie ein Anbau an der Nordseite als Schießraum. Auch entstanden 2 Toiletten, ca. 20 m vom Hauptgebäude entfernt. Viele können sich sicher noch an das Häuschen mit den 2 Herzen erinnern.

    Der Neubau des Schießstandes wurde mit Hilfe der Patenkompanie der Bundeswehr, der PzPiKp 30 aus Langendamm unter der Leitung von Hauptfeldwebel Klitzke, im Rahmen einer Feldübung kostenlos durchgeführt. Dieter Klitzke muss hier besonders erwähnt werden, da er bis heute dem Nöpker Schützenverein die Treue gehalten hat. 1992 wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.
    Ohne die vielen geleisteten Arbeitsstunden durch die Vereinsmitglieder hätte der Schießstandbau jedoch sicher nicht durchgeführt werden können. Die Material- und sonstigen Kosten wurden durch eine Umlage von 15,-- DM pro Mitglied, einem Zuschuss von der Gemeinde und Spenden gedeckt. Diese Umlage ist übrigens der Anlas gewesen, bei Neueintritten in den Verein 15,-- DM Eintrittsgebühr zu erheben.

  • 1972

    Auf der Generalversammlung wurden Heinrich Homann, Heinrich Helfers und Dieter Homann geehrt, weil sie den Schießstand mit 2 elektrischen Zuganlagen ausgestattet hatten.
    Des Weiteren wurde eine Blende zum Stehend-Freihändig-Schießen eingebaut.

  • 1976

    2 neue KK-Gewehre angeschafft, 1977 kam ein weiteres hinzu.

  • 1982

    Beschlossen wurde, den Schießstand zu erweitern. Manfred Kettner erklärte sich bereit, die Bauleitung zu übernehmen. Es konnte eine Bürobaracke von der Kali Chemie erworben werden, die zu einem Luftgewehr- und Aufenthaltsraum umgebaut wurde. Des Weiteren entstanden eine Küche und Toiletten, und der alte Schießraum wurde renoviert.
    Wieder wurden viele Arbeitsstunden von den Schützen geleistet. Besonders hervorzuheben ist jedoch auch der große Einsatz von Manfred Kettner. Besonders erwähnt werden müssen jedoch auch Heinrich Homann und Fritz Brinkmann, die so manche Stunde während dieser Zeit auf dem Schießstand verbracht haben.

  • 1985

    Günter Homann übernimmt den Ausschank im Schützenhaus.

  • 1986

    Am 13.9.86 fand die Schützenhauseinweihung statt. Es waren 150 Gäste geladen. Manfred Kettner übergab feierlich den Schlüssel an den Vorsitzenden Erich Schulz.
    Die Damen beschlossen, in alphabetischer Reihenfolge die Reinigung des Schützenhauses zu übernehmen. Zur Pflege der Außenanlage wird unter den Herren einmal im Jahr zum Schießstandmühen aufgerufen.

  • 1990

    Dr. Hillebrandt schenkte dem Verein sein KK-Gewehr, das ihm, wie er sagte, oft eine '10' beschert hat, wenn er im richtigen Moment abgedrückt habe.

    Zudem richtete der Schützenverein erstmals zu Ostern ein Ostereierschießen aus, mit dem die Kyffhäuser-Kameradschaft im Jahr zuvor begonnen hatte. Dieses sollte nun weiterhin in jährlichem Wechsel mit der Kyffhäuser-Kameradschaft betrieben werden.

    Im selben Jahr stiftete Martin Kellner dem Verein 2 Luftgewehre und ein Saxophon für die Kapelle. Heinz Reinfeld hat ein Teilermessgerät hergestellt.

  • 1992

    Erstmals ein Schießen um die Würde eines Winterkönigs/-königin statt. Teilnehmen können alle ehemaligen bzw. amtierenden Könige/Königinnen.

  • 1993

    Fußboden im Schützenhaus wurde erneuert und eine Heizung sowie ein Telefon installiert.

  • 1997

    Die Generalversammlung beschloß, einen Luftgewehrstand an das Schützenhaus anzubauen.

  • 1999

    Zum 75-jährigen Bestehen des Schützenvereins spendet Günter Scharnhorst für die Jugend eine Armbrust.
    Der Aufenthaltsraum und Küche wurden renoviert, eine neue Küchenzeile installiert. Das Schützenhaus erhält einen neuer Zaun und eine rustikale Bank. Neue Kugelfänge wurden angebracht.

  • 2000

    Erstmals wird ein Vereinsmeister ermittelt; in diesem Jahr ist es Melanie Wenke.
    Helmut Homann aus den USA spendet eine Statue zum Pokalschießen in Form von 2 kämpfenden Hirschen. Diese geht im ersten Jahr an Ralf Sieber.

  • 2001

    Vergleichsschießen mit der Reservistenkameradschaft Langendamm.
    Erstmals wird eine Seniorenscheibe alternativ zur Königsscheibe/Damenkette angeboten, die Resonanz ist eher gering. Elektrische Zuganlagen für Luftgewehrstände und neue Tische wurden installiert. Nach dem Amoklauf eines Schülers in Erfurt mit der Waffe seines Vaters wird das Waffengesetz verschärft, das große Auswirkungen auf die Schützenvereine hat.

  • 2002

    wurden zwei neue Luftgewehre mit Gasdruck angeschafft, die alten wurden über Fa. Hagedorn verkauft. Da Richard Plinke verstorben ist, werden die Scheiben zum Schützenfest erstmals durch Falko Wolf angefertigt.

  • 2003

    In das Schützenhaus wird eingebrochen und unter anderem die Armbrust gestohlen. Die Pflasterung am Schützenhaus wird erneuert. Cord Wegener-Rabe fertigt einen neuen Schriftzug über der Eingangstür an.

  • 2004

    Aus Anlass des 80-jährigen Bestehens des Schützenvereins und 30-jährigen Bestehens der Damenriege werden eine neue Königskette und eine neue Damenkette angeschafft.

    Der kleine Raum im Schützenhaus wird renoviert: Es erfolgt ein Durchbruch zum Abstellraum, der die Küche aufnehmen soll, die Theke dient als Trennung. Außerdem wird die Decke entfernt, um mehr Raumhöhe zu gewinnen, neue Fenster und Türen werden eingebaut. Die Zeichnung dafür hat Thomas Völkel erstellt. Ein Kaminofen soll zusätzlich für Gemütlichkeit sorgen.

  • 2022